Überlegungen vor der Anschaffung eines Hundes

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Bild(15).jpg Jeder, der einen Hund halten möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass er Verant­wor­tung  für ein Lebewesen übernimmt, das ganz und gar von uns Menschen abhängig ist; ein Lebewesen, das Aufmerksamkeit, Pflege, Fürsorge, Opferbereitschaft und Geduld benötigt. Sind Sie finanziell in der Lage die monatlichen und jährlichen Kosten wie Futter, Hundehaftpflicht, Steuern, Im-pfungen usw. zu tragen? Auch die besonderen Ausgaben bei Krankheit, Operationen, neuen Anschaffungen?
Die Verpflichtungen

Ist Ihnen bewusst, dass ein Hund eine Lebens­erwartung von ca. 15 Jahren hat? Sind Sie bereit und in der Lage, so lange die Verant-wortung für ihn zu übernehmen? Wenn Sie nicht sicher sind, ein Tier mit allen Konsequenzen bis zur letzten Minute seines Lebens zu begleiten und seinen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht werden zu können, dann seien bitte Sie so fair und verzichten Sie darauf, zum Lebensmittel­punkt eines hilf­losen Tiers zu werden.

Hunde im Tierheim sind meist dort gelandet, weil ihre Besitzer sich die Anschaffung eines Hundes eben nicht reiflich überlegt hatten und dann plötzlich merkten, dass Ihnen das Tier doch zu viel Arbeit und Mühe macht und dass es zu hohe Kosten verursacht. Hunde, die von „ihren“ Menschen so enttäuscht wurden, sind oft ganz besonders anhängliche und dankbare Gefährten für diejenigen, die ihnen erneut die Sicherheit eines eigenen „Rudels“ bieten.

Durch die Übernahme eines Tieres aus dem Tierheim leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Tierschutz.

Länger als allerhöchstens vier Stunden täglich darf ein Hund nie alleine sein. Der Hund ist ein Rudeltier und fühlt sich ohne sein Rudel verloren und unglücklich. Wenn Sie zurzeit arbeitslos sind, studieren oder aus anderen Gründen viel Zeit haben, dann stellen Sie sich bitte die Frage: Was wird aus dem Hund, wenn sich Ihre Situation ändert und Sie z.B. wieder arbeiten gehen? Haben Sie einen Hundesitter?
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Bild(3).jpg nisse Ihres Hundes kümmern.Ein Hund muß etwa 4 Stunden am Tag beschäftigt werden – körperlich, aber auch geistig.

Ein Hund, der nur 3mal am Tag „Gassi“ geführt wird und die übrige Zeit nur damit verbringen muß, auf sein „menschliches Rudel-tier“ zu warten, wird in seinem eintönigen und langweiligen Hundeleben unglücklich sein und innerlich verkümmern.
Der Hund braucht außerdem genügend Be­wegung an frischer Luft. Wie sieht es mit Ihrer Zeit und Lust aus, auch beim schlimmsten Wet­ter. Heute keine „Lust“ gibt es nicht! Die natürlichen Bedürfnisse Ihres Hundes können Sie nicht an Ihre eigene Lust und Laune anpassen. Unabhängig von Wetter, Uhrzeit, Saison, Lust, Terminen, Stim­mung, körperliche Verfassung, Krank­heit usw. müssen Sie sich um die Bedürf-

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Wie viel kostet ein Hund im Monat?

Ein für jeden Hund dringend zu empfehlender Rat ist der Besuch eines Grundkurses in einer anerkannten guten Hundeschule.
Für Hundeschule und Hundesport fallen jährlich zwischen 100 und 500 €an.

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© Dr. med. vet. Arinane Petzold (Augenärztin für Tiere)

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© Krankenstation Tierheim Aachen

Was sich nicht berechnen lässt ist der Faktor Tierarzt.

Leider sind sich viele Hundehalter bei der Anschaffung ihres Lieblings nicht im Klaren, welche Kosten auf sie zukommen können.


Der Durchschnittswert der Kosten für einen Hund

liegen laut einer Berechnung des Deutschen Tierschutzbunds bei 12.000 Euro. Diese können aber schnell extrem überschritten werden. Viele Operationen beispielsweise bei Wirbelsäulenproblemen, schlagen schnell mit 2.000 bis 3.000 Euro zu Buche. Man sollte grundsätzlich einkalkulieren, dass der kleine Liebling zwar schnell angeschafft ist, aber genauso schnell den Wert eines Kleinwagens an Tierarztkosten verschlingen kann. Gerade im Krankheitsfall kann Hundehaltung sehr teuer werden. Hat man das Tier aus einer artgerechten Zucht, ist es hochwertig aufgezo­gen worden so kann man Glück haben und es beschränkt sich auf Verletzungen oder infek­tiöse Erkrankungen. Hat man Pech so hat er ggf. noch Erbkrankheiten wie HD, ED etc. – Dann wird´s teuer. Man sollte auf alle Fälle einen monatlichen Betrag von ca. 30 Euro für Tierarztbesuche zur Seite legen.
Die jährliche Impfung kostet je nach Tierarzt ca. 50 Euro, Entwurmungen ca. 15 Euro. Man wird also monatlich mit ca. 100-120 Euro rechnen müssen.
Kleiner Tipp: In vielen Fällen lohnt sich der Abschluss einer Krankenversicherung für den vierbeinigen Freund. Hier aber bitte unbedingt das Kleingedruckte des Vertrages genau lesen: Oftmals werden teure, rassespezifische Behandlungen ausgeschlossen oder aber der Versicherungsschutz erlischt ab Erreichen eines bestimmten Alters.

Beantworten Sie sich bitte ehrlich folgende Fragen!

Sind Sie finanziell in der Lage 10 - 15 Jahre die monatlichen/jährlichen Kosten wie Futter, Hundehaftpflicht, Steuern, Impfungen usw. zu tragen? Auch die besonderen Ausgaben bei Krankheit, Operationen, neuen Anschaffungen?

Als da wären:
  • Impfungen: 50 € bis 100 €
  • Wurmkuren und Zeckenmittel: Der Preis hängt stark von der Hundegröße ab. Ein mittelgroßer Hund kostet ca. 130 € im Jahr.
  • Hundesteuer: Je nach Rasse und Gemeinde 30 € bis 900 € (in Aachen: 120 €)
  • Haftpflichtversicherung: Ca. 60 € bis 100 €
  • Weitere Tierarztrechnungen: Der Preis hängt extrem von der Hundegröße ab, weil die meisten Medikamente nach Körpergewicht dosiert werden.
  • Für Hundeschule oder Hundesport fallen jährlich zwischen 30 und 500 € an.
  • Wenn man den Hund artgerecht und gesund ernähren will, wird man mit ca. 60 Euro fürs Futter im Monat rechnen müssen.

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    Hund und Katze

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    Möchte man Hund und Katze vergesellschaften, so ist auch einiges zu beachten, um beiden Tieren gerecht zu werden. Bild(8).jpg

    In freier Natur gehen sich Hund und Katze aus dem Weg, gegebenenfalls löst das Fluchtverhalten der Katze beim Hund einen Beutetrieb aus. Trotzdem können beide in menschlicher Obhut friedlich nebenein­ander leben und sogar die besten Freunde werden, wenn zwei Jungtiere miteinander aufwachsen.
    Katzen und Hunde konkurrieren von vorn­herein nicht – weder im Lebensraum noch in der Nahrung. Erst die Menschen zwangen die beiden Tierarten zum Zusammenleben, und da beide eine völlig unterschiedliche Körpersprache sprechen, kommt es zwischen ihnen zu feindlichen Reaktionen. Beide benutzen zwar die gleichen Signale, aber sie bedeuten Gegensätzliches.
    Zum Beispiel:


    Wedelt der Hund mit dem Schwanz, bedeutet das: Er ist „freundlich gestimmt und will spielen“. Eine Katze äußert mit dem Schwanz-wedeln „Aggressivität und Angriffslust“. Viele Hunde jagen Katzen, weil diese oft wegrennen, wodurch sie für den Hund ins Beuteschema passen. Die wenigsten Probleme sind zu er­warten, wenn man gleichzeitig zwei Jungtiere ins Haus holt. Aufgrund ihrer Arglosigkeit und ihre Spieltriebes werden sie schnell lernen, sich spielerisch zu verstehen und zu akzeptieren.
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    Schwieriger wird es, wenn in einen Katzenhaushalt ein Hund einziehen soll – egal ob dieser alt oder jung ist. Da Katzen sehr eigenwillig sind, wird sie sehr wahrscheinlich ihr älteres Hausrecht vehement gegen den Neuankömmling verteidigen. Oder eine unsichere Katze, der das Vertrauen zu ihrem Menschen fehlt, wird nur noch von ihrer Angst beherrscht. Ganz wichtig ist jedenfalls, dass die Katze sich auf keinen Fall zurückgesetzt fühlt.
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    Etwas einfacher ist es, wenn der Hund bereits im Haus ist, wenn die Katze hinzukommt. Auch hier ist es wieder problemloser, wenn der Neuankömmling ein Jungtier ist, das sich auf die Eigenarten des Hundes schneller einzustellen vermag.

    Ob Hund oder Katze – Lebenswichtig für beide ist das Verantwortungsgefühl des Menschen; – nämlich, dass dieser, wenn er nicht sicher sein kann 15 Jahre lang – oder auch länger – genug Zeit und Geld für das Tier aufbringen zu können, lieber auf die Anschaffung verzichtet.
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    Haus-und-Wildtierhilfe ohne Grenzen e.V.
    Landgraben 41
    52072 Aachen-Richterich

    eMail: christelweische@gmx.de

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