Haus- und Wildtierhilfe ohne Grenzen e.V.

Eugen Tönnis - ein Leben für die Vögel

Vehement kämpfte Eugen Tönnis für den Schutz wildlebender Vögel

Er war wohl einer der bekanntesten Vogelschützer Deutschlands. Manche nannten ihn gar den „Robin Hood aus Aachen“. Vehement kämpfte Eugen Tönnis für den Schutz wildlebender Vögel. Schon als Schüler hatte er sich Vogelfängern an der deutsch–niederländischen Grenze entschieden in den Weg gestellt. Später gründete er das international aktive „Komitee gegen den Vogelmord“. Der größte Lohn seiner Arbeit sei es, Amseln oder Nachtigallen lebend aus den Fangnetzen befreien zu können, hat Tönnis einmal gesagt.

Vor allem mit seinen Aktionen in den italienischen Alpen sorgte er für Schlagzeilen, weil er Fallen und Netze einsammelte. Manchmal gingen wütende Jäger mit Knüppeln auf ihn los. Doch während in Italien die Vogelfänger nach dem 31. Januar den Tieren nicht mehr nachstellen durften, war die Vogeljagd in Deutschland bis zum 1. Mai erlaubt. Tönnis sammelte Unterschriften und erreichte eine Einschränkung der Jagdzeitenverordnung. Die Jagdpresse schäumte, er freute sich.

Tönnis lebte in Übach-Palenberg bei Aachen. Von 1984 bis 1999 saß er für die Bündnisgrünen im Stadtrat und war fünf Jahre Fraktionsvorsitzender. Unter Freunden galt er als „nicht unkompliziert“. Kritiker schimpften ihn einen Sektierer. Von seinem Schuldienst hatte sich der Biologielehrer Tönnis für ein Jahr befreien lassen, um neue Aktionen vorzubereiten.

Doch das Ende des illegalen Vogelfangs in Italien und Frankreich, des Handels mit Wildtieren und der Jagd in ganz Europa kann er nicht mehr erleben. Bei einer Exkursion zu den Papageienfängern im südamerikanischen Suriname 1997 erkrankte er an einer tropischen Krankheit, die sein Herz schädigte.

Eugen Tönnis wurde am 18. November 1959 in Übach-Palenberg geboren. Er starb am 28. Juli 2002 im Alter von 42 Jahren bei einer Fahrradtour in Aachen an einem Herzinfarkt.